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Amaryllis pflegen

von Philipp Senge
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Amaryllis pflegen

Die Amaryllis ist bekannt für ihre großen, prachtvollen Blüten. Zugegeben, schöne Blüten haben viele Zimmerpflanzen. Das Besondere an der Amaryllis: sie blüht im Winter. Das ist bei Zimmerpflanzen eher untypisch. In der Zeit vor Weihnachten haben die Zwiebelgewächse Hochkonjunktur. Doch was tun, wenn die Blütenpracht schwindet? Mit der richtigen Pflege bringst du die Pflanze im nächsten Jahr wieder zum Blühen. Wir erklären dir, wie du die Amaryllis pflegen musst, damit sie im nächsten Jahr wieder Blüten treibt.

So bringst du die Winterblüher durchs Jahr

Jedes Jahr tauchen pünktlich zur Vorweihnachtszeit in Blumengeschäften, Baumärkten oder Supermärkten ganz besondere Pflanzen auf: Amaryllis oder auch Rittersterne. Dabei handelt es sich genau genommen um zwei unterschiedliche Pflanzen, die sich aber zum Verwechseln ähnlich sehen. Die Zwiebelpflanzen treiben in der warmen Wohnung beeindruckende Blüten. Gerade in der dunklen Jahreszeit ein willkommener Anblick.

Nach der Blüte werden die Zwiebelgewächse häufig kurzerhand entsorgt. Für echte Pflanzenfreunde ein Unding. Mit der richtigen Pflege treiben die Zwiebeln jedes Jahr aufs Neue ihre prachtvollen Blüten. Das ist leichter, als du vielleicht denkst.

Blütenpracht im Winter

Die Amaryllis wird im Spätherbst häufig als einzelne große Blumenzwiebel im Blumentopf angeboten, nur die Spitze mit einem ersten Trieb schaut heraus. In der warmen Wohnung wachsen aus der Zwiebel ein bis zwei kräftige Triebe sowie mehrere lange, schmale Blätter mit einem rasanten Tempo in die Höhe. Der Blütentrieb erreicht eine Höhe von 70 bis 100 Zentimeter. An der Spitze entwickelt sich ein Blütenansatz mit drei bis vier leicht nach unten geneigten trichterförmigen Blüten. Der gesamte Blütenstand kann einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern erreichen. Die Blütenfarbe reicht von rot über gelb, verschiedene Rosa- und Violett-Töne bis zu weiß. Selbst Sorten mit mehrfarbig gestreiften Blüten gibt es.

Während der Blütezeit im Winter ist ein Standort auf der Fensterbank bei einer Raumtemperatur von etwa 20 Grad für deine Amaryllis ideal. Es darf auch etwas weniger sein. Je kühler die Amaryllis steht, desto länger hält die Blütenpracht. In der Blütezeit solltest du die Pflanze regelmäßig gießen. Steigere die Wassermenge allmählich. Am meisten Wasser braucht die Amaryllis nach der Blüte im Frühjahr. In dieser Zeit solltest du die Pflanzen außerdem regelmäßig düngen.

Amaryllis pflegen nach der Blüte – Neue Kräfte sammeln im Frühjahr

Verwelken die Blüten, solltest du bald entfernen. Sonst bildet die Pflanze Samen. Das kostet sie unnötig Kraft. Die Blütenstiele kannst du im zeitigen Frühjahr entfernen, wenn sie vollständig verwelkt sind. Zu dieser Zeit solltest du die Zwiebeln umtopfen. Entferne dabei alle abgestorben Wurzeln. Die grünen, langen Blätter musst du auf jeden Fall stehen lassen. Aus ihnen sammelt die Zwiebel neue Kraft.

Sobald kein Frost mehr droht, kannst du die Amaryllis ab Mitte Mai nach draußen stellen. In dieser Phase muss die Zwiebel Kraft für die nächste Blüte sammeln. Gieße die Pflanzen deshalb weiterhin regelmäßig und dünge sie. Auf diese Weise solltest du bis zum Juli die Amaryllis pflegen.

Amaryllis im Herbst: Ruhezeit für neue Blüten

Ab August verringerst du allmählich die Wassermenge für deine Pflanzen. Zu dieser Zeit sterben auch die Blätter allmählich ab. Im September entfernst du die abgestorbenen Blätter vollständig. Jetzt kommt der entscheidende Schritt für die nächste Blüte. Bis Ende Oktober muss die Zwiebel möglichst kühl, trocken und dunkel lagern. Nur, wenn die Zwiebel diese Ruhephase bekommt, bildet sie bald neue Blüten!

Am besten nimmst du die Zwiebeln aus der Erde und wickelst sie in Zeitungspapier. So lagerst du sie im kühlen Keller bei etwa acht bis 15 Grad. Hast du keinen Keller, kannst du das Zwiebelpaket für einige Wochen im Kühlschrank lagern.

Richtige Pflege für neue Blütenpracht

Nach der Ruhepause, etwa ein bis zwei Monate vor dem gewünschten Blühtermin, musst du die Zwiebeln erneut in einen passenden Topf mit frischem Substrat pflanzen. Achte darauf, dass der Topf nur wenig größer als die Zwiebel sein darf. Zwischen Topfrand und Zwiebel sollten nicht mehr als fünf Zentimeter Platz sein. Die Zwiebel darf außerdem nur etwa zur Hälfte in der Erde stehen. Die obere Hälfte liegt frei.

Nach dem Eintopfen musst du die Erde leicht angießen. Dadurch regst du den neuen Austrieb an. Die Zwiebel sollte weiterhin dunkel und kühl stehen. 16 bis 18 Grad sind in dieser Phase ideal. Die Verdunklung kannst du auch erreichen, indem du den Topf mit einem weiteren undurchsichtigen Blumentopf abdeckst.

Halte die Zwiebel dabei nur so eben feucht. Am besten gießt du über einen Untersetzer. Nach etwa zwei Wochen zeigen sich an der Zwiebel die ersten neuen Triebspitzen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Blumentöpfe wieder auf die Fensterbank im warmen zu stellen. Von nun an solltest du die Amaryllis pflegen wie eine gekaufte Pflanze. Sei aber weiterhin sparsam mit dem Gießwasser. Zwiebeln vertragen generell nur wenig Feuchtigkeit.

Sobald der Trieb etwa 10 Zentimeter lang ist, kannst du wieder etwas mehr gießen.

Amaryllis pflegen: richtig düngen

Die Düngergaben solltest du an das Wachstum der Amaryllis anpassen. Den meisten Dünger benötigt die Pflanze im Frühjahr und Sommer. In der Ruhephase benötigt die Pflanze gar keinen Dünger. Erst mit der erneuten Blüte erhält die Pflanze wieder Dünger.
Die Düngergaben auf einen Blick:

  • Erste Düngergabe etwa im Februar, wenn die Blüte verwelkt ist und du den Blütenstiel entfernt hast
  • Ab März etwa alle drei Wochen düngen
  • Ab Mai alle zwei Wochen düngen
  • Ab August nicht mehr düngen

Am besten verwendest du einen Flüssigdünger, den du mit dem Gießwasser verabreichst.

Vorsicht giftig

Amaryllis gehören zu den giftigen Zimmerpflanzen. So schön die Blüten sind. Bereits zwei Gramm von der Zwiebel können gegessen für einen Menschen tödlich sein. Gerade mit Kindern und Haustieren solltest du also besonders vorsichtig sein. Verzichte im Zweifelsfall lieber auf die winterliche Blütenpracht.

Gut zu wissen: Amaryllis oder Ritterstern?

Im Handel werden zwei verschiedene Pflanzen als Amaryllis angeboten: Amaryllis und Ritterstern. Die beiden Pflanzen sehen sich zum verwechseln ähnlich. Der Ritterstern stammt ursprünglich aus Südamerika, die Amaryllis aus dem südlichen Afrika. Der einzige offensichtliche Unterschied besteht darin, dass bei der Amaryllis erst die Blätter und dann der Blütenstiel austreiben. Beim Ritterstern ist es umgekehrt. Wenn du im Laden eine Amaryllis kaufst, ist es in den meisten Fällen strenggenommen ein Ritterstern. Für die Pflege macht das aber keinen Unterschied.

Fazit

Amaryllis schenken dir im Winter wunderbare Blüten. Mit etwas Geschick kannst du die Amaryllis pflegen und jedes Jahr wieder zum Blühen bringen. Wichtig ist, dass die Zwiebeln im Frühjahr neue Kraft sammeln können und im Herbst eine Ruhephase mit deutlich niedrigeren Temperaturen bekommen.

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