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Zimmerpflanzen in Hydrokultur – wie funktioniert das?

von Philipp Senge
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Frau setzt Pflanze in Tongranulat ein

Zimmerpflanzen wachsen für gewöhnlich in Erde. Das muss aber nicht so sein. Hydrokultur ist eine Alternative zur Kultur in Blumenerde. Bestimmt hast du Pflanzen in den typischen Tonkügelchen schon einmal gesehen. Was genau ist aber Hydrokultur? Wie funktioniert sie? Hier erfährst Du, worauf Du bei Hydrokultur achten musst, welche Pflanzen geeignet sind und wie Du Pflanzen von Blumenerde auf Blähton umstellen kannst.

Was ist Hydrokultur und welche Pflanzen eignen sich dafür?

Bei der Hydrokultur wachsen Zimmerpflanzen statt in Blumenerde in Blähton oder Tongranulat. Ein großer Vorteil dieser Systeme: Du musst deutlich seltener gießen. Die Pflanzen versorgen sich über einen langen Zeitraum eigenständig mit Wasser. Grundsätzlich eignen sich alle Zimmerpflanzen für diese besondere Kulturform. Wahrscheinlich kannst Du sogar einige Deiner bisherigen Pflanzen auf die Kultur ohne Erde umstellen. Wir erklären Dir, wie das funktioniert und was Du für die Kultur mit den Tonkügelchen benötigst.

Brauchen Pflanzen Erde, um zu wachsen?

Pflanzen benötigen neben Licht und Wärme vor allem Wasser und Nährstoffe um zu wachsen. Sind diese Bedürfnisse einer Pflanze erfüllt, wächst sie gut. Erde ist dafür nicht zwingend nötig. In der Erde finden Pflanzen in der freien Natur vor allem festen Halt im Untergrund. Aber auch in alten Mauerrissen oder zwischen Felsen können Pflanzen Halt finden und ohne Erde wachsen.

Auch beim gewerblichen Gemüsebau ist es durchaus üblich, dass Gewächshauskulturen ganz ohne Erde wachsen. Als Ersatz dient hier oft Steinwolle. Oder die Pflanzen stehen mit den Wurzeln direkt in einer Nährstofflösung. Diese Art der Pflanzenkultur nennt man auch Aquaponik.

Kaktee in Hydrokultur
Kakteen gedeihen wunderbar in Tongranulat

Wie funktioniert Hydrokultur?

Bei der Hydrokultur für Zimmerpflanzen stehen die Pflanzen statt in Erde in einem Pflanztopf mit Kügelchen aus Blähton oder Tongranulat. Die Kügelchen oder das Granulat bieten den Pflanzenwurzeln den nötigen Halt. Der Pflanztopf steht in einem wasserdichten Übertopf. Am Boden diese Topfes sollte immer etwas Nährlösung stehen. Die Pflanze versorgt sich dann eigenständig permanent mit Wasser und Nährstoffen. Durch das ständige Angebot an Wasser und Nährstoffen entwickeln die Pflanzen weniger Wurzeln als in Erdkultur. Dadurch benötigen sie etwas kleinere Pflanztöpfe.

Wasser und Nährstoffe bei der Hydrokultur – darauf solltest Du achten

Anders als Blumenerde enthält das Ton-Substrat keinerlei Nährstoffe. Deshalb ist es notwendig, dass Du für eine gute Versorgung mit Wasser und Nährstoffen sorgst. Wichtig ist dabei, dass die Pflanzen bei der Hydrokultur möglichst immer in der Nährlösung stehen. Sobald die Nährlösung im Topf fast aufgebraucht ist, musst Du Deine Pflanze gießen. Weil sich die Pflanzen über einen längeren Zeitraum von dem Nährlösungs-Vorrat im Topf selber versorgen, musst du seltener, dafür aber etwas mehr gießen.

Dafür kommt ein Wasserstandsanzeiger zum Einsatz. Er zeigt Dir an, ob noch genügend Flüssigkeit vorhanden ist. Außerdem erkennst Du, ob Du ausreichend Wasser nachgefüllt hast. Wichtig ist außerdem, dass du den Wasserpegel regelmäßig deutlich absinken lässt. Die Wurzeln deiner Pflanzen brauchen eine regelrechte Atempause – ja, auch Pflanzenwurzeln brauchen Luft. Gießt du zu früh nach, stehen die Wurzeln ständig unter Wasser und faulen.

Damit das Wasser für Deine Pflanzen zur Nährlösung wird, musst die Pflanzen regelmäßig düngen. Etwa alle zwei bis vier Wochen solltest Du Deine Zimmerpflanzen mit einem speziellen Hydrokultur-Dünger versorgen. Auf keinen Fall solltest Du herkömmlichen Pflanzendünger verwenden. Er ist viel zu hoch dosiert.

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Hydrokultur in Blähton oder Tongranulat?

Bei der Hydrokultur für Zimmerpflanzen können Blähton-Kugeln oder Tongranulat zum Einsatz kommen. Bei Blähton-Kügelchen handelt es sich um besonders poröse Kügelchen aus gebranntem Ton. Als Pflanzensubstrat für Zimmerpflanzen haben sie in der Regel eine Größe von 8 bis 16 Millimetern.

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Tongranulat ist wie Blähton besonders porös. Es ist jedoch deutlich feiner und hat eine kantige Struktur ähnlich wie Splitt. Es wirkt gebrochen.

Die Hydrokultur mit Tongranulat unterscheidet sich etwas von der oben beschriebenen Kultur mit Blähton-Kügelchen. Bei Tongranulat setzt Du Deine Pflanze mit Erdballen in einen Umtopf mit Tongranulat. Du benötigst keinen zusätzlichen Pflanztopf. Das Granulat speichert das Wasser wie ein Schwamm und versorgt die Pflanze damit über eine längere Zeit. Ein Gießanzeiger misst die Feuchtigkeit im Erdballen. Die Kultur in Tongranulat ist keine „echte Hydrokultur“ im engeren Sinne. Sie bietet aber den gleichen Vorteil, dass Du Deine Pflanze seltener gießen musst.

Das benötigst Du für erfolgreiche Hydrokultur

Um Pflanzen in Blähtonkügelchen zu kultivieren, benötigst Du im Grunde die gleichen Dinge wie für Erdkultur, allerdings in einer speziellen Variante:

  • Blähtonkugeln als Pflanzsubstrat
  • Innentopf für Hydrocultur
  • Außentopf
  • Wasserstandanzeiger
  • Hydrokulturdünger
  • Geeignete Pflanzen

Gerade bei den Innentöpfen ist es sinnvoll, spezielle Hydrocultur-Töpfe zu verwenden. Sie haben meistens eine Halterung für den Wasserstandsanzeiger.

Welche Pflanzen eignen sich für Hydrokultur?

Grundsätzlich kannst Du alle Pflanzen in Hydrokultur mit Blähton kultivieren. Selbst für Pflanzen mit besonderen Ansprüchen ist diese Kultur geeignet. Etwa für:

  • Kakteen
  • Orchideen
  • Palmen

Viele Pflanzen kannst Du bereits als Hydrokulturpflanzen kaufen. Diese Pflanzen sind in jedem Fall für die Kultur ohne Erde geeignet. Genau genommen sind sie ausschließlich für die Kultur ohne Erde geeignet. Eine Hydrokulturpflanze lässt sich nämlich nicht auf Erdkultur umstellen. Andersherum ist das oft möglich.

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Pflanzen von Erd- auf Hydrokultur umstellen – so geht es

Insbesondere junge Pflanzen kannst Du gut von Erdkultur auf die Kultur in Blähton umstellen. Bei älteren Pflanzen gelingt dies meist nicht mehr. Um eine Pflanze umzustellen, musst Du die Wurzeln vollständig von Erde befreien. So gehst du vor:

  1. Nimm die Pflanze aus dem Pflanztopf und löse vorsichtig mit der Hand die lockere Erde.
  2. Nachdem Du die Wurzeln grob von der Erde befreit hast, spüle die Wurzeln solange im Wasser ab, bis die ganze Erde entfernt ist.
  3. Setze die Pflanze in einen Topf mit Blähton. Verwende dafür einen speziellen Hydrokulturtopf mit einer Halterung für den Wasserstandsanzeiger und stelle ihn in einen passenden Umtopf.

Vor- und Nachteile von Hydrokultur

Gegenüber der Erdkultur bietet Hydrokultur in Blähton verschiedene Vorteile:

  • Du musst seltener, dafür mehr auf einmal gießen
  • Der Wasserstandsanzeiger zeigt Dir, wann Du gießen musst
  • Hydrokulturpflanzen wachsen langsamer, du muss sie deutlich seltener umtopfen
  • Erdschädlinge wie Trauerfliegen treten deutlich seltener auf
  • Ideal für Allergiker – Blähton ist ein mineralisches Substrat, in dem sich kein Schimmel bilden kann. Dadurch eignet es sich auch für Allergiker, die Probleme mit Pflanzen in Erdkultur haben.

Die einzigen nennenswerten Nachteile sind, dass das benötigte Zubehör und oft auch die Pflanzen selber etwas teurer sind als herkömmliche Zimmerpflanzen. Außerdem wachsen die Pflanzen langsamer. Das kann aber auch ein Vorteil sein. Es besteht kaum Gefahr, dass die Pflanze für den gewünschten Standort zu groß wird.

Fazit

Hydrokultur ist eine gute Alternative zur herkömmlichen Erdkultur. Die Pflanzen müssen deutlich seltener gegossen werden und benötigen darüber hinaus nur wenig Pflege, da sie deutlich seltener umgetopft werden müssen. Aus diesem Grund ist Hydrokultur vor allem in Büros sehr beliebt, eignet sich aber auch für Deine Wohnung sehr gut.

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